Die malla-Installation bei der Ruine des Cluniazenserpriorats in Rüeggisberg besteht aus sieben Signalen. Signale die aussehen wie stumpfe, gegen den Himmel gerichtete Verkehrswegweiser. Anstelle lichtreflektierender Ortstafeln hat der Künstler, mit Worten, beidseitig besprayte Kaninchenstallgitter in Signalrahmen gespannt:

WAR		FRIEDEN
WAR		PAZ
WAR		PAX
WAR		PACE
WAR		PAIX
WAR		FRED
WAR		PEACE

Das erste Werk der Malla-Serie: malla No.1 ist ein kaputtes Stück Zaun, an eine Wand gelehnt, einseitig beschriftet mit ESTA MUERTO; dieses hat Birks im Jahre 2000 einen Preis eingebracht. Das Zweite, ein Stück Gefängniszaun auf dem PROTEGER, schützen, auf der einen und DETENER, gefangen halten, auf der anderen Seite steht.

Die malla No. 3 ist ein Stück Grenzzaun, rund zwei Meter hoch, beschrieben mit US und ELLOS. Der Verweis auf den Grenzzaun zwischen den Vereinigten Staaten von Mexiko, der Wohnheimat des Künstlers, und den Vereinigten Staaten von Amerika, seinem Vaterland ist offensichtlich. US steht auch für das englische wir und ELLOS für das spanische sie.

In die Signale von Rüeggisberg übernimmt der Künstler die mit malla No. 2 erarbeitete Technik der zweiseitigen Beschriftung der Gitter, dann die in malla No. 3 eingeführte Mehrsprachigkeit und erweitert das Konzept durch Gruppierung mehrerer Objekte zur vielsprachigen, landgreifenden und ausbaufähigen Installation.

Der Kunstkritiker Martin Kraft hat, vor Jahren, Werke einer Ausstellung in Zürich diskutierend geschrieben: Davis Birks verwirklicht was heute das weltweite Kunstgeschehen bestimmt: den Aufbruch zu einer weltumspannenden, nicht mehr primär von nationaler Zugehörigkeit geprägten, sondern zwischen und über den einzelnen Kulturen stehenden künstlerischen Sprache."

Rüeggisberg (rm)20041019